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1. Teil 3 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 frîtaun), das Aschantireich (án), und das untere Gebiet des Niger. In letzterem liegt das Sultanat Bornu (û), das zu einem Drittel deutsch ist. c) Zwischen Nigeria und dem englischen Aschantigebiet ist das deutsche Togo und das französische Dahomegebiet (à, Dahomey) eingeschlossen. An der Guineaküste liegt außerdem ein von Nordamerikanern aus Menschenfreund- lichkeit gegründeter Negerfreistaat, die Republik Liberia (ê). Die einzelnen Küstenstreifen führen aus alter Zeit noch Namen nach den Haupterzeugnissen, wie Goldküste, Sklavenküste und Elfenbeinküste. d) Im östlichen Sudangebiete, das sich bis an den Nil hinüberzieht, liegen die Länder Darfur (û) und Kordofan (á), beide unter britischem Einfluß. Der Hauptplatz ist Chartum (û), am Zusammenfluß der beiden Nilarme. d) Die Nilländer. Das Nilgebiet teilt man nach der Erhebungsform seiner Ufer in das Alpenland Habesch, das Gebiet des Mittellaufes Nubien und Ägypten, das Land des unteren Laufes. 1. Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist. Es besteht zum großen Teile1 aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen be- nutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquator- gebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier. Das Land wird von großen Flüssen durchströmt, die von den Schmelzwassern des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat. Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus, bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Bewohner sind semi- tischer Abstammung. Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie, Erythräa (d. i. Rotes Land oder das Land an der Küste des Roten Meeres). Südlich des Golfes von Aden haben die Briten eine Besitzung Britisch- Somalland (mâ). 2. Am Mittellaufe des Nil bildet Nubien ein Stufenland, das aus Sandstein und hartem Granit besteht. Nur mühsam vermögen der Nil und seine Nebenflüsse das Gestein zu durchbrechen und bilden deshalb große Bogen und zahlreiche Stromschnellen. (Fig. 10.) Nach dem Klima gehört das Gebiet noch vollständig zum Sudan und zur Wüste. _ i Der Nil entspringt aus dem Gebiete der Großen Seen, die sich am Äquator ausdehnen. Man bezeichnet den Abfluß des Viktoria- und Albertsees als den Weißen Nil. Er nimmt später den sogenannten Blauen Nil und den krokodilreichen Atbara(át) auf. Nur das schmale Überschwemmungsgebiet des Nil wird alljährlich von Ende Juni bis Ende September infolge der Schneeschmelze und der Tropen-

2. Teil 3 - S. 42

1911 - Leipzig : Freytag
42 den Handel nach dem Innern beherrschen. An der Küste befinden sich auch viele Inder als Großkaufleute. e) Zu beiden Seiten der Sambesimündung erstreckt sich Portugiesisch-Ost- afrika. Man bezeichnet die Landschaft im N. als Mozambique (mossambîk) und als Sofala (àia) im S. B. Das ostafrikanische Seenhochland ist ein Hochland von mehr als 1000 m Meereshöhe und besteht zum größten Teil aus Urgestein, Gneis und Granit. Wegen seiner höheren Ränder wird es nicht gleichmäßig benetzt und trägt infolgedessen fast nur Savannen. Eigentümlich sind die großen erloschenen Vulkane, die sich an dem östlichen Grabenrande erheben, der Kenia (é) und der mit 6000 m in das Gebiet des ewigen Schnees reichende Kilimandscharo (schâro). (Fig. 12.) Das Hochland ist das Quellgebiet der meisten afrikanischen Ströme. Aus Fig. 12. Kibo, "Westgipfel des Kilimandscharo. (Nach einer Photographie.) dem Yiktoriasee strömt der Nil nach N., vom Tanganjikasee* fließt der Lukuga zum Kongogebiete und von dem Njassasee führt ein Abfluß, der Schire, zum Sambesi. C. Da die Abdachung zum Atlantischen Ozean viel breiter ist als zum In- dischen, konnten sich nach W. hin auch die Flüsse zu viel größerer Wasserfülle und längerem Laufe entwickeln. Der Hauptstrom ist der Kongo. Er ent- strömt dem Bangweolosee (ôlo) und erreicht das offene Meer nach einem großen Bogen, indem er die entgegenstehenden Küstenterrassen in großen Strom- schnellen und gewaltigen Wasserfällen durchbricht. Die Küste ist zum großen Teil flach, steigt aber sehr bald zu den Uferterrassen an. Man bezeichnet den südwärts verlaufenden Teil der Guineaküste als Nieder- guinea im Gegensatz zu. Oberguinea, der Nordküste des Guineabusens.

3. Teil 3 - S. 74

1911 - Leipzig : Freytag
74 das Meer im Laufe der Zeit große Veränderungen durchgemacht. Die West- küste von Südamerika deutet darauf hin, daß dort ein tiefer Einbruch statt- gefunden hat; an der Ostküste von Asien ist aus der Anordnung der Inseln noch deutlich zu ersehen, daß dort große Landmassen eingebrochen sind; und zwischen den Wendekreisen muß man aus der großen Zahl von Koralleninseln schließen, daß dort schon seit langer Zeit eine Senkung statt hat, denn man findet den Korallenkalk bis in große Tiefen hinein, während doch die Korallen nur un- mittelbar unter dem Meeresspiegel gedeihen können. 3. Tiefe. Der Große Ozean weist auch die größten Tiefen auf. Während früher die an der Ostküste von Japan erlotete Tiefe von mehr als 8000 m als die größte Einsenkung galt, hat man in dem tiefen Graben nördlich der Karolinen sogar über 9000 m gefunden. Das ist die tiefste bisher entdeckte Einsenkung. 4. Verkehrswert. Vom Atlantischen Ozean unterscheidet er sich besonders dadurch, daß er nach N. nahezu abgeschlossen und nach S. sehr breit ist, während sich jener als ein Meeresraum von sich nahezu gleich bleibender Breite vom Nördlichen zum Südlichen Eismeer erstreckt. Wegen dieser Ausdehnung ist der Pazifische Ozean auch der am wenigsten befahrene Verkehrsraum. Von der Ostseite her legt sich das Kordillerengebirge als Hemmnis vor und Flüsse münden dort fast gar nicht. Auf det Westseite dagegen liegen zwar große Kulturstaaten und die Mündungen riesiger Flüsse erleichtern dort den Zugang, aber diese Länder müssen erst noch wirtschaftlich für den großen Verkehr erschlossen werden. Außerdem liegt der gewaltige Ozean weit von den wirtschaftlichen Groß- mächten Europas und Amerikas entfernt und viele seiner Randländer sind noch nicht in eine wirtschaftliche Entwicklung eingetreten. Sobald dies aber geschehen sein wird, wie sich Australien, Neuseeland, Japan und die Westküste der Union bereits entwickelt haben, dann wird dieses Weltmeer den ihm nach seiner Größe gebührenden Rang einnehmen. Dazu werden besonders der Bau der großen amerikanischen und asiatischen Überlandbahnen und die Erbauung des Panamakanales beitragen. Tatsächlich zeigt das letzte Jahrzehnt bereits eine große Steigerung des Verkehres. Ii. Der Atlantische Ozean. 1. Gliederung. Der Atlantische Ozean hat seinen Namen von dem Atlas- gebirge, das den Alten als die Westgrenze der ,,Erdscheibe" galt. Er hat nahezu gleichlaufende Ufer, steht mit dem Nordpolarmeere in ziemlich offener Verbindung und verläuft nach S. breit in das Antarktische Meer. Seine S-förmige, in der Mitte etwas verbreiterte Rinne wird auf beiden Seiten von großen Buchten und Mittelmeeren begleitet, die ihrerseits wiederum dazu beitragen, daß zahlreiche große Ströme in den Atlantischen Ozean münden. Eigentümlich ist die Verbreitung der vereinzelten Inseln und Inselgruppen in der Längsachse des Weltmeeres und seine Inselarmut im ganzen S. und in einem großen Teil des nördlichen Raumes. Die Küsten sind im N. gegliederter als im S. und haben vor dem Stillen Ozean den Vorzug, daß sie zu einem großen Teile an Länder stoßen, die nicht durch Randgebirge versperrt sind. 2. Verkehrs wert. Als Verkehrsgebiet hat er eine große Bedeutung, da er namentlich in seiner nördlichen Hälfte das Bindeglied zwischen den geistig und

4. Teil 3 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 zu denen es gehört. Hohe Berge., wie der Cotopaxi (á), der Chimborasso (tschimborásso), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt, und der Aconcagua (akonkâgwa), der höchste Berg von Amerika (7000 m hoch), große Hochseen, wie der Titicaca (áca), und Sümpfe verleihen ihm ein eigentümliches Gepräge. Nach S. lösen sich die Kordilleren in einzelne Felseninseln auf. 5. Tiefland. Die große Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen ist im N. reich an riesigen Seen, unter denen der Winnipegsee (inni) und die Gruppe der Kanadischen Seen von besonderer Bedeutung sind. Da die beiderseitigen Randgebirge feuchte Regenwinde abhalten, so entwickeln sich die großen Ebenen als Steppengebiete. Man bezeichnet die Steppen in Nordamerika als Prärien (i, d. i. Wiesen), in Südamerika als Llanos (sprich: ljános, Fig. 14) und Pam- pas (Fig. 15), wobei nur die an einigen Stellen parkartig eingestreuten Baum- bestände eine Abwechslung in der Landschaft hervorbringen. 6. Gewässer. Die Bewässerung von Nord- und Südamerika gleicht sich in ganz auffälliger Weise. Dem St. Lorenzstrom entspricht der Amazonenstrom, dem Mississippi der La Plata, dem Nelson (nélsn) oder Saskatschewan der Orinoko (óko) und dem Mackenzie (sprich: Meckénsi) der Magdalenenstrom. Da im W. die Gebirge so nahe an das Meer herantreten, können sich auf der pazi- fischen Seite nur kurze Wildströme entwickeln. Auffallend ist der Unterschied, daß die nördlichen Flüsse als Seenströme, die südlichen als Rinnenströme aus- gebildet sind. Die Flüsse haben eine hervorragende Rolle für den Verkehr, denn sie sind bis weit in das Innere hinein schiffbar, da sie fast nur ebenes Land durchströmen. Der Mississippi ist auf mehr als 30 000 km, der Amazonenstrom sogar auf 40 000 km schiffbar. Der letztere führt in jeder Sekunde 70 000 cbm Wasser ins Meer, viermal so viel wie der Mississippi und dreimal so viel wie der St. Lorenz- strom; sein Flußgebiet umfaßt eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometer, doppelt so viel wie das des Mississippi. (Fig. 16.) 7. Klima. Das Klima des Erdteiles ist nicht so reich anverschiedenheiten Fig. 14. Llanos. (Nach einer^Photographie.)

5. Teil 3 - S. 14

1911 - Leipzig : Freytag
14 Mannes); dieser Name und die Bedeutung von Libanon (d. i. Weißer Berg) deuten darauf hin, daß die Gipfel eine große Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt sind. In der Talspalte zwischen beiden wässert nach N. der Orontes (rón), nach S. der Jordan (d. i. der herabstürzende, reißende Fluß) ab. Letzterer durchfließt den schönen, wegen seines blauen Spiegels und seiner fruchtbaren Uferhügel mit dem Bodensee vergleichbaren See Genezaret und stürzt sich dann mit reißendem Gefälle in einem kaum 50 m breiten Bette durch das Ghor in das Tote Meer. Der Spiegel dieses Salzsees ist infolge Verdunstung auf —■ 400 m gesunken und sein Wasser enthält fast 20°/0 Salz. Ein Trockental setzt die Spalte südwärts fort. Klima. Das Klima ist mild, in den tiefen Senkungen heiß. Wie in alter Zeit fließt dort Milch und Honig, d. h. die Weiden bieten den Rindern durch ihr Gras und den Bienen durch ihren Blumenflor reiche Nahrung. Der Wein gedeiht bis zur Höhe von Jerusalem, der Ölbaum, die Feige und andere Südfrüchte kommen da fort, wo man den Boden, wie in alter Zeit, fleißig be- baut. Aber das geschieht nur an wenigen Stellen, da Türken die Herrschaft haben. Städte. Die Häfen, von denen aus die Phönizier einst Europa entdeckten, sind wegen einer von S. kommen- den Drift versandet. D er groß - te Hafen ist jetzt Beirut (û). Von hier führt eine Eisen- bahn nach Damaskus (ás), das wegen guter Bewässerung eine große Gartenoase am Wüstenrande und deshalb ein Verkehrsknotenpunkt für die Karawanen ist. Seine einst blühenden Gewerbe (Damast und Damaszener Stahl) haben an Bedeutung verloren. Palästina, eigentlich das Land der Philister, auch Kanaan, d. i. Niederungs- land, genannt, war in seinen guten Zeiten so groß wie die Rheinprovinz und auch so bevölkert. Aber jetzt ist es verödet. Am Fuß des Karmel liegt der Hafen Haipha; der andere Hafen Joppe (Jafa) ist zwar schlecht, aber mit Jerusalem durch eine Eisenbahn ver- bunden und wird deshalb benutzt; in der Nähe sind deutsche Ansiedlungen. Galiläa ist ein liebliches Hochland, von dessen grünen Weideflächen die niedrigen weißen Häuser der kleinen Flecken sich abheben. Der frühere Straßenknoten- punkt Kapernaum (é, d. i. Freudenau), wo viele römische Ritter zu Christi Zeiten ihre Villen hatten, ist verfallen. Samaria ( má) ist etwas trockener und kahler; aber Fig. 2. Arabische Beduinen. (Nach'einer Photographie von Prof. Musil in Arabia Petraea.)

6. Teil 3 - S. 53

1911 - Leipzig : Freytag
53 aus Speck. Grönland steht unter der Herrschaft der Dänen, die hier eine Reihe von Niederlassungen und Missionstationen haben. Zum Zwecke der wissenschaftlichen Erforschung der Eisverhältnisse und als Ausgangspunkt für die Nordpolarforschung wird Grönland viel von Reisenden aufgesucht. 2. Das Britische Nordamerika. 1. Senkrechte Gliederung. Auf dem Festlande zieht sich von der Bering- straße her der Kordillerenzug auf der Halbinsel Alaska hin. Er wird von Fjorden an der Meeresküste zerrissen und ist trotz seiner hohen Breitenlage nicht so un- wirtlich wie das Binnenland und die Ostküste, weil er von einem warmen Meeres- strom bespült wird. Die höchsten Berge sind der Eliasberg und der Mac Kinley (mäk kinle). Der Nw. von Alaska gehört zu den Vereinigten Staaten, das übrige Gebiet ist bis hinüber zum Atlantischen Ozean britischer Besitz. Einige Gegenden werden ihres großen Goldreichtums wegen besiedelt, obwohl sie nur schwierig zu erreichen sind, vor- nehmlich das Gebiet von Klondike (klóndeik) am Yukonflusse in Britisch- Kolumbia. Auch aus den Gebirgswäldern wird viel Ertrag gewonnen. Die Be- wohner sind teilweise Indianer, teilweise eingewanderte Europäer. Von der Hafenstadt Vancouver (sprich: wänkuwr) geht eine Eisenbahn zum Atlantischen Ozean. 2. Tiefland. Das Tiefland des arktischen Gebietes zieht sich in großem Bogen um die Hudsonbai (hödszn) herum. Es war bis vor kurzem mit Eis bedeckt. Die Gletscher schliffen die aus Urgestein bestehenden Gebirgsmassen ab, so daß kahle Felskuppen überall emporragen, und hinterließen bei ihrem Abschmelzen eine große Zahl von größeren und kleineren Seen, so daß die Landschaft in vielen Beziehungen Finnland ähnelt. 3. Bewässerung. Die größeren Seen reihen sich zu zwei Ketten auf: der Große Bären-, Große Sklaven- und Athabaskasee (athabáskasee) werden durch den Mackenzie (mâckénsi), die Kanadischen Seen, der Obere, Michigan- (mischegön), Huronen-, Erie- (îri) und Ontariosee (ontáreo) durch den St.lorenzstrom entwässert; da die letzteren eine sehr verschiedene Meereshöhe haben, bildet ihr Verbindungs- strom einen fast 50 m hohen Wassersturz, den Niagarafall (niágara). (Fig. 19.) 4. Klima, Pflanzen- und Tierleben. Das Klima ist bedeutend kälter als unter gleicher Breite in Europa, da die eisigen Nordwinde ungehindert in das offene Land hineinbrausen können. Im N. breiten sich deshalb weite Eissteppen aus, die sich nur im Sommer mit Moos und Flechten überziehen. Weiter südlich findet sich sehr viel Wald und an den Waldgürtel schließen sich südlich die großen Fig. 19. Niagarafall. (Nach einer Photographie.)

7. Teil 3 - S. 57

1911 - Leipzig : Freytag
57 General Washington (sprich : uóschingtn) benannte, prächtig aufgebaute Haupt- stadt Washington. Hier ist der Wohnsitz des Präsidenten in dem „Weißen Hause" und auf dem Kapitol (ô) versammelt sich die Volksvertretung. In dem Staate Virginia wird sehr viel Tabak gebaut, in Karolina außer Baum- wolle (Fig. 21) auch viel Reis. Das flache, sumpfige Florida (ó) ist stellenweise, mit Wäldern von Gummibäumen bedeckt und wird erst allmählich für den Anbau zugerichtet. b) Die Staaten des Mississippibeckens. 1. Bewässerung. Der Mississippi entspringt in der Nähe des Oberen Sees und durchfließt die ganze Union von N. nach S. Er ist, ebenso wie seine Neben- flüsse, bis hoch in das Quellgebiet schiffbar und bildet deshalb eine ausgezeichnete natürliche Verkehrsstraße. Von 0. und W. strömen ihm von den Gebirgen Fig. 22. Sinterterrassen des Mammutgeisers im Yellowstonepark. (Nach einer Photographie von W. N. Nortan. Geological Survey of U. St. A.) wasserreiche Zuflüsse zu, die er alle schließlich in einer einzigen Stromrinne ver- einigt. Noch länger als der Hauptstrom ist der Missouri. Da das weite Becken der Riesenströme nach N. offen ist, so sind die Winter kalt. Anderseits liegt das Gebiet weit von den Ost- und Westküsten entfernt, so daß es ein binnenländisches Klima hat. Im Sommer bringen heiße Winde aus dem Busen von Mexiko eine drückende Hitze bis weit in die nördlichen Landstriche hinein. 2rwirtschaftliche_verhäitnisse. Das Gebiet zwischen den Alleghanies und dem Mississippi und das mittlere Gebiet des Flusses ist genügend bewässert und sehr fruchtbar. Hier baut^man Mais und Weizen in^so großen Mengen, daß der Ertrag auch noch für einen großen Teil der Alten Welt ausreicht. Da der Mais sich nicht als Brotkorn verwenden läßt, so benutzt man ihn als Mastfutter und deshalb findet sich hier eine riesige Schweinezucht. In großen Schläch-

8. Teil 2 - S. 12

1911 - Leipzig : Freytag
12 Zone liegt, wird auch ihr höchster Berg, der nach einem maurischen Heerführer genannte Mulahacen (sprich: mulahaszên) nur selten von Schnee bedeckt. Die übrigen Gebirge heißen größtenteils nach den Flüssen und Provinzen; nur die Sierra Morena (d. i. Schwarzes Gebirge, sprich : ê) hat ihren Namen von den dunkeln Wäldern und immergrünen Sträuchern erhalten. Nördlich von ihr verläuft durch die Mitte der Halbinsel das die beiden Hochländer von Altkastilien und Neu- kastilien trennende Scheidegebirge. Beinahe senkrecht dazu verläuft das Iberische Gebirge, welches nach dem auf seiner Nordseite fließenden Ebro benannt ist. Vor den Pyrenäen breitet sich eine Ebene aus, die durch das Katalonische Küstengebirge vom Meere abgeschlossen wird; sie ist wegen ihrer Lage zu dem Gebirgswall der Pyrenäen zu allen Zeiten ein Kriegsschauplatz gewesen. Außer ihr finden sich noch Ebenen von unbedeutender Ausdehnung an der Küste des; Mittelländischen Meeres, während sich vom Atlantischen Ozeane größere Ebenen nur an den Flüssen emporziehen. 5. Flüsse. Die Flüsse sind nur zum geringsten Teil für die Schiffahrt brauchbar, da die meisten von ihnen kurz vor ihrer Mündung ein Küstengebirge durchbrechen müssen und an-< sich nicht wasserreich sind. Der Ebro ist trotz seiner Größe nicht schiffbar, außer kurz vor seiner Deltamündung und auf einem Stücke seines Mittellaufes. Der Minho (sprich : minjo) ist ebenfalls nur auf einer kurzen Strecke schiffbar; der weit größere Duero (ê) ist an der Mündung für Seeschiffe und ein Stück weiter aufwärts für Flußschiffahrt geeignet. Dasselbe gilt etwa auch für den Tajo (sprich: tacho), der aber auf einer Strecke von fast 100 km von Seeschiffen befahren werden kann. Der Guadiana (d. i. Entenfluß, weil er streckenweise vollkommen untertaucht, sprich: gwadiâna) hat für die Schif- fahrt so gut wie gar keine Bedeutung, während der Guadalquivir (sprich: gwadalkiwîr) auf der Hälfte seines Laufes schiffbar ist und bis zu seinem letzten Knie sogar von Seeschiffen befahren werden kann. Seen besitzt die Halbinsel gar nicht. Einige aus alter Zeit stammende Kanäle sind zwar vorhanden, haben aber für unsere Zeit wegen ihrer geringen Wasser- führung keine Bedeutung. 6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in dem mittleren Gebiete sehr trocken, da die Randgebirge den von der See kommenden Luftströmungen alle Feuchtigkeit wegnehmen. Die innersten Gegenden haben binnenländische Gegensätze zwischen Sommer und Winter, wogegen das Küstengebiet, besonders im S., sich eines gleichmäßig milden Klimas erfreut. Die Hauptregenzeit liegt,, wie in allen Mittelmeergebieten, im Winter; nur das Bergland von Galicien hat Sommerregen. Daher ist der größte Teil des inneren Steppengebietes teilweise nur mit hartem Espartogras bewachsen. Aber einige Teile des Küstengebirges sind gut angebaut und gleichmäßig künstlich bewässert. Das gilt zum Beispiel für die Huerta (d. i. Garten, sprich: huérta) bei Valencia (sprich: walénszia) und die Vega (d.i. Feld) bei Granada (nâ), wo das Land in ununterbrochener Folge Früchte trägt. Darum sagt das Sprichwort: „Valencia ist Gottes Land; Reis wächst, wo gestern Weizen stand", weil die Weizenstoppel sofort unter Wasser gesetzt und in den Schlamm der Reissamen hineingestreut wird. Die Pyrenäen haben denselben Wald- wuchs wie unsere deutschen Gebirge. Auf den anderen Gebirgen überwiegen immer- grüne Bäume und die ebenfalls immergrünen Zistusgewächse. In großen Mengen ist

9. Teil 2 - S. 36

1911 - Leipzig : Freytag
36 sehen Caesar) autokratisek aus, doch hat er unlängst seinem Lande eine konstitutionelle Verfassung gegeben. Siedlungen. 1. In Südrußland bildet die Küste des Pontus (d. i. des Schwarzen Meeres) eine Reihe'von Limanen, d. i. haffartigen Meeresbuchten, unter denen das flache Asowsche Meer das größte ist. Es schneidet die Krim oder Taurische Halbinsel fast ganz vom Festlande ab. (Fig. 14.) Auf der milden Südseite des Jailagebirges ist die der Riviera ähnliche Umgegend von Livadia der Lieblingssitz der russischen Großen; nördlich des Gebirges Hegt der stark befestigte Kriegshafen Sewastopol (óp). Den Haupthafen am Schwarzen Meere, zugleich den bedeutendsten des Staates, hat Odessa (é); es verfrachtet den Überschuß an Getreide, besonders an^Weizen, den das Gebiet der „Schwarzen Erde" und der Steppen liefert. Bessarabien, die Grenzprovinz gegen Rumänien, erzeugt Wein und Obst, das in Kischinew Fig. 14. Krim. (Nach „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.) (sprich: kischinjóff) verhandelt wird. Nördlich schließen sich die Landschaften Podolien (61) und Wolynien (y) bis zu den Rokitnosümpfen an, die man jetzt zu entwässern beginnt. 2. Zwischen Dnjepr und Don breitet sich die Steppe aus. Hier hausen die Kosaken mit ihren Kamelherden. Als Meßplatz für Pferde- und Wollhandel hat sich Charkow (sprich: kárkoff) entwickelt, zugleich eine nicht unbedeutende U ni versitätstadt. Zum Gebiete von Kleinrußland gehört auch die Ukraine(á) (d.i. an der Grenze). Die älteste Stadt des Gebietes ist Kiew (sprich: kijeff), wo schon um das Jahr 1000 ein christlicher Staat begründet wurde. (Fig. 15.) Es liegt da, wo eine Straße südlich der Sümpfe den Dnjepr überschreitet, und hat ein altes Höhlenkloster, ein Nationalheiligtum der Russen. Es ist der Mittelpunkt der Zuckerindustrie, treibt Handel und Großgewerbe und besitzt eine Universität.

10. Teil 2 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
von Hunderten ver- goldeter Turmkup- peln überragte Mos- kau. Es ist eine echt russische Stadt, deren Häuser großen- teils aus Holz gebaut sind, aber die Krö- nungstadt der Zaren, deren Palast, der Kreml, eine Festung innerhalb der Stadt bildet, zugleich Sitz einer Universität und die erste Fabrik- und Handelsstadt des Reiches, besonders fiirwoll- und Baum- wollweberei. Südlich davon liegt ein großer Industriebezirk, des- sen Mittelpunkt Tula durch seine Waffen- fabriken und seine Silberwaren Bedeu- tung hat. Der N. des Groß- russischen Gebietes gehört zum Arkti- schen Tieflande. Große Sumpf- und Seegebiete breiten sich bis an den Bos- nischen Meerbusen aus und werden nur von wenigen Straßen durchzogen. Der Handel beschränkt sich auf die Erzeug- nisse der Jagd und des Fischfanges. Der Hafenplatz Arch- angelsk (á, d. i. Stadt des Erzengels) am Weißen Meere, im Delta der Dwina, hat deshalb wenig Be-
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