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frîtaun), das Aschantireich (án), und das untere Gebiet des Niger. In letzterem
liegt das Sultanat Bornu (û), das zu einem Drittel deutsch ist.
c) Zwischen Nigeria und dem englischen Aschantigebiet ist das deutsche
Togo und das französische Dahomegebiet (à, Dahomey) eingeschlossen. An der
Guineaküste liegt außerdem ein von Nordamerikanern aus Menschenfreund-
lichkeit gegründeter Negerfreistaat, die Republik Liberia (ê). Die einzelnen
Küstenstreifen führen aus alter Zeit noch Namen nach den Haupterzeugnissen,
wie Goldküste, Sklavenküste und Elfenbeinküste.
d) Im östlichen Sudangebiete, das sich bis an den Nil hinüberzieht, liegen
die Länder Darfur (û) und Kordofan (á), beide unter britischem Einfluß. Der
Hauptplatz ist Chartum (û), am Zusammenfluß der beiden Nilarme.
d) Die Nilländer.
Das Nilgebiet teilt man nach der Erhebungsform seiner Ufer in das
Alpenland Habesch, das Gebiet des Mittellaufes Nubien und Ägypten, das Land
des unteren Laufes.
1. Habesch oder Abessinien ist ein Hochgebirge, das unseren Alpen an Höhe
gleichkommt und in landschaftlicher Schönheit den Schweizer Alpen ähnlich ist.
Es besteht zum großen Teile1 aus Sandstein, der zu tafelförmigen, festungsähnlichen
Plateaubergen ausgewaschen ist und dann mit Vorliebe für die Siedlungen be-
nutzt wird. Es liegt im Gebiet der Tropen, ragt aber von der Gluthitze des Äquator-
gebietes bis hinauf in das Reich des ewigen Schnees und hat deshalb Anteil an
der Pflanzenwelt aller Zonen. In den tropisch heißen Tieflandgebieten werden
Baumwolle und Reis gebaut und reifen der Kaffee und die Dattel. In etwas größerer
Höhe finden sich Südfrüchte, Mais und Wein und weiter oben grüne Almen mit
Alpenblumen. Fast sämtliche afrikanische Tierarten trifft man deshalb hier.
Das Land wird von großen Flüssen durchströmt, die von den Schmelzwassern
des Gebirges mit fruchtbarem Schlamm erfüllt werden, nach dem der eine Zufluß
des Nil den Namen des Blauen (d. i. trüben) Nil erhalten hat.
Abessinien ist ein Kaiserreich, dessen christlicher Herrscher, der Negus,
bei weitem nicht im ganzen Reich anerkannt wird. Die Bewohner sind semi-
tischer Abstammung.
Der nach dem Roten Meere hin sich erstreckende Abfall des Gebirgslandes
gehört zu den heißesten Teilen der Erde. Hier haben die Italiener eine Kolonie,
Erythräa (d. i. Rotes Land oder das Land an der Küste des Roten Meeres).
Südlich des Golfes von Aden haben die Briten eine Besitzung Britisch-
Somalland (mâ).
2. Am Mittellaufe des Nil bildet Nubien ein Stufenland, das aus Sandstein
und hartem Granit besteht. Nur mühsam vermögen der Nil und seine Nebenflüsse
das Gestein zu durchbrechen und bilden deshalb große Bogen und zahlreiche
Stromschnellen. (Fig. 10.) Nach dem Klima gehört das Gebiet noch vollständig
zum Sudan und zur Wüste. _ i
Der Nil entspringt aus dem Gebiete der Großen Seen, die sich am Äquator
ausdehnen. Man bezeichnet den Abfluß des Viktoria- und Albertsees als den
Weißen Nil. Er nimmt später den sogenannten Blauen Nil und den krokodilreichen
Atbara(át) auf. Nur das schmale Überschwemmungsgebiet des Nil wird alljährlich
von Ende Juni bis Ende September infolge der Schneeschmelze und der Tropen-
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42
den Handel nach dem Innern beherrschen. An der Küste befinden sich auch viele
Inder als Großkaufleute.
e) Zu beiden Seiten der Sambesimündung erstreckt sich Portugiesisch-Ost-
afrika. Man bezeichnet die Landschaft im N. als Mozambique (mossambîk)
und als Sofala (àia) im S.
B. Das ostafrikanische Seenhochland ist ein Hochland von mehr als 1000 m
Meereshöhe und besteht zum größten Teil aus Urgestein, Gneis und Granit. Wegen
seiner höheren Ränder wird es nicht gleichmäßig benetzt und trägt infolgedessen
fast nur Savannen. Eigentümlich sind die großen erloschenen Vulkane, die sich
an dem östlichen Grabenrande erheben, der Kenia (é) und der mit 6000 m in
das Gebiet des ewigen Schnees reichende Kilimandscharo (schâro). (Fig. 12.)
Das Hochland ist das Quellgebiet der meisten afrikanischen Ströme. Aus
Fig. 12. Kibo, "Westgipfel des Kilimandscharo.
(Nach einer Photographie.)
dem Yiktoriasee strömt der Nil nach N., vom Tanganjikasee* fließt der Lukuga
zum Kongogebiete und von dem Njassasee führt ein Abfluß, der Schire, zum
Sambesi.
C. Da die Abdachung zum Atlantischen Ozean viel breiter ist als zum In-
dischen, konnten sich nach W. hin auch die Flüsse zu viel größerer Wasserfülle
und längerem Laufe entwickeln. Der Hauptstrom ist der Kongo. Er ent-
strömt dem Bangweolosee (ôlo) und erreicht das offene Meer nach einem
großen Bogen, indem er die entgegenstehenden Küstenterrassen in großen Strom-
schnellen und gewaltigen Wasserfällen durchbricht.
Die Küste ist zum großen Teil flach, steigt aber sehr bald zu den Uferterrassen
an. Man bezeichnet den südwärts verlaufenden Teil der Guineaküste als Nieder-
guinea im Gegensatz zu. Oberguinea, der Nordküste des Guineabusens.
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Extrahierte Personennamen: Oberguinea
Extrahierte Ortsnamen: afrika Mozambique Kenia Lukuga Atlantischen_Ozean
74
das Meer im Laufe der Zeit große Veränderungen durchgemacht. Die West-
küste von Südamerika deutet darauf hin, daß dort ein tiefer Einbruch statt-
gefunden hat; an der Ostküste von Asien ist aus der Anordnung der Inseln noch
deutlich zu ersehen, daß dort große Landmassen eingebrochen sind; und
zwischen den Wendekreisen muß man aus der großen Zahl von Koralleninseln
schließen, daß dort schon seit langer Zeit eine Senkung statt hat, denn man findet
den Korallenkalk bis in große Tiefen hinein, während doch die Korallen nur un-
mittelbar unter dem Meeresspiegel gedeihen können.
3. Tiefe. Der Große Ozean weist auch die größten Tiefen auf. Während
früher die an der Ostküste von Japan erlotete Tiefe von mehr als 8000 m als
die größte Einsenkung galt, hat man in dem tiefen Graben nördlich der Karolinen
sogar über 9000 m gefunden. Das ist die tiefste bisher entdeckte Einsenkung.
4. Verkehrswert. Vom Atlantischen Ozean unterscheidet er sich besonders
dadurch, daß er nach N. nahezu abgeschlossen und nach S. sehr breit ist,
während sich jener als ein Meeresraum von sich nahezu gleich bleibender Breite
vom Nördlichen zum Südlichen Eismeer erstreckt. Wegen dieser Ausdehnung ist
der Pazifische Ozean auch der am wenigsten befahrene Verkehrsraum. Von der
Ostseite her legt sich das Kordillerengebirge als Hemmnis vor und Flüsse münden
dort fast gar nicht. Auf det Westseite dagegen liegen zwar große Kulturstaaten
und die Mündungen riesiger Flüsse erleichtern dort den Zugang, aber diese
Länder müssen erst noch wirtschaftlich für den großen Verkehr erschlossen
werden. Außerdem liegt der gewaltige Ozean weit von den wirtschaftlichen Groß-
mächten Europas und Amerikas entfernt und viele seiner Randländer sind
noch nicht in eine wirtschaftliche Entwicklung eingetreten. Sobald dies aber
geschehen sein wird, wie sich Australien, Neuseeland, Japan und die Westküste
der Union bereits entwickelt haben, dann wird dieses Weltmeer den ihm nach
seiner Größe gebührenden Rang einnehmen. Dazu werden besonders der Bau
der großen amerikanischen und asiatischen Überlandbahnen und die Erbauung
des Panamakanales beitragen. Tatsächlich zeigt das letzte Jahrzehnt bereits
eine große Steigerung des Verkehres.
Ii. Der Atlantische Ozean.
1. Gliederung. Der Atlantische Ozean hat seinen Namen von dem Atlas-
gebirge, das den Alten als die Westgrenze der ,,Erdscheibe" galt. Er hat
nahezu gleichlaufende Ufer, steht mit dem Nordpolarmeere in ziemlich
offener Verbindung und verläuft nach S. breit in das Antarktische Meer.
Seine S-förmige, in der Mitte etwas verbreiterte Rinne wird auf beiden Seiten
von großen Buchten und Mittelmeeren begleitet, die ihrerseits wiederum
dazu beitragen, daß zahlreiche große Ströme in den Atlantischen Ozean münden.
Eigentümlich ist die Verbreitung der vereinzelten Inseln und Inselgruppen in
der Längsachse des Weltmeeres und seine Inselarmut im ganzen S. und in
einem großen Teil des nördlichen Raumes. Die Küsten sind im N. gegliederter
als im S. und haben vor dem Stillen Ozean den Vorzug, daß sie zu einem großen
Teile an Länder stoßen, die nicht durch Randgebirge versperrt sind.
2. Verkehrs wert. Als Verkehrsgebiet hat er eine große Bedeutung, da er
namentlich in seiner nördlichen Hälfte das Bindeglied zwischen den geistig und
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Extrahierte Personennamen: Südamerika
Extrahierte Ortsnamen: Asien Japan Europas Amerikas Australien Neuseeland Japan Atlantische_Ozean Atlantischen_Ozean Weltmeeres
48
zu denen es gehört. Hohe Berge., wie der Cotopaxi (á), der Chimborasso
(tschimborásso), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt, und der
Aconcagua (akonkâgwa), der höchste Berg von Amerika (7000 m hoch), große
Hochseen, wie der Titicaca (áca), und Sümpfe verleihen ihm ein eigentümliches
Gepräge. Nach S. lösen sich die Kordilleren in einzelne Felseninseln auf.
5. Tiefland. Die große Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen ist im
N. reich an riesigen Seen, unter denen der Winnipegsee (inni) und die Gruppe
der Kanadischen Seen von besonderer Bedeutung sind. Da die beiderseitigen
Randgebirge feuchte Regenwinde abhalten, so entwickeln sich die großen Ebenen
als Steppengebiete. Man bezeichnet die Steppen in Nordamerika als Prärien
(i, d. i. Wiesen), in Südamerika als Llanos (sprich: ljános, Fig. 14) und Pam-
pas (Fig. 15), wobei nur die an einigen Stellen parkartig eingestreuten Baum-
bestände eine Abwechslung in der Landschaft hervorbringen.
6. Gewässer. Die Bewässerung von Nord- und Südamerika gleicht sich in
ganz auffälliger Weise. Dem St. Lorenzstrom entspricht der Amazonenstrom,
dem Mississippi der La Plata, dem Nelson (nélsn) oder Saskatschewan der
Orinoko (óko) und dem Mackenzie (sprich: Meckénsi) der Magdalenenstrom. Da
im W. die Gebirge so nahe an das Meer herantreten, können sich auf der pazi-
fischen Seite nur kurze Wildströme entwickeln. Auffallend ist der Unterschied,
daß die nördlichen Flüsse als Seenströme, die südlichen als Rinnenströme aus-
gebildet sind. Die Flüsse haben eine hervorragende Rolle für den Verkehr, denn
sie sind bis weit in das Innere hinein schiffbar, da sie fast nur ebenes Land
durchströmen. Der Mississippi ist auf mehr als 30 000 km, der Amazonenstrom sogar
auf 40 000 km schiffbar. Der letztere führt in jeder Sekunde 70 000 cbm Wasser ins
Meer, viermal so viel wie der Mississippi und dreimal so viel wie der St. Lorenz-
strom; sein Flußgebiet umfaßt eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometer,
doppelt so viel wie das des Mississippi. (Fig. 16.)
7. Klima. Das Klima des Erdteiles ist nicht so reich anverschiedenheiten
Fig. 14. Llanos.
(Nach einer^Photographie.)
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Nordamerika Südamerika La_Plata Meckénsi
14
Mannes); dieser Name und die Bedeutung von Libanon (d. i. Weißer Berg)
deuten darauf hin, daß die Gipfel eine große Zeit des Jahres mit Schnee bedeckt
sind. In der Talspalte zwischen beiden wässert nach N. der Orontes (rón), nach S. der
Jordan (d. i. der herabstürzende, reißende Fluß) ab. Letzterer durchfließt den
schönen, wegen seines blauen Spiegels und seiner fruchtbaren Uferhügel mit dem
Bodensee vergleichbaren See Genezaret und stürzt sich dann mit reißendem Gefälle
in einem kaum 50 m breiten Bette durch das Ghor in das Tote Meer. Der Spiegel
dieses Salzsees ist infolge Verdunstung auf —■ 400 m gesunken und sein Wasser
enthält fast 20°/0 Salz. Ein Trockental setzt die Spalte südwärts fort.
Klima. Das Klima ist mild, in den tiefen Senkungen heiß. Wie in alter Zeit
fließt dort Milch und Honig, d. h. die Weiden bieten den Rindern durch ihr Gras
und den Bienen durch ihren Blumenflor reiche Nahrung. Der Wein gedeiht bis zur
Höhe von Jerusalem, der Ölbaum, die Feige und andere Südfrüchte kommen da
fort, wo man den Boden,
wie in alter Zeit, fleißig be-
baut. Aber das geschieht
nur an wenigen Stellen, da
Türken die Herrschaft haben.
Städte. Die Häfen, von
denen aus die Phönizier einst
Europa entdeckten, sind
wegen einer von S. kommen-
den Drift versandet. D er groß -
te Hafen ist jetzt Beirut (û).
Von hier führt eine Eisen-
bahn nach Damaskus (ás),
das wegen guter Bewässerung
eine große Gartenoase am
Wüstenrande und deshalb
ein Verkehrsknotenpunkt für
die Karawanen ist. Seine
einst blühenden Gewerbe
(Damast und Damaszener
Stahl) haben an Bedeutung
verloren.
Palästina, eigentlich das
Land der Philister, auch
Kanaan, d. i. Niederungs-
land, genannt, war in seinen
guten Zeiten so groß wie die Rheinprovinz und auch so bevölkert. Aber jetzt ist
es verödet. Am Fuß des Karmel liegt der Hafen Haipha; der andere Hafen
Joppe (Jafa) ist zwar schlecht, aber mit Jerusalem durch eine Eisenbahn ver-
bunden und wird deshalb benutzt; in der Nähe sind deutsche Ansiedlungen.
Galiläa ist ein liebliches Hochland, von dessen grünen Weideflächen die niedrigen
weißen Häuser der kleinen Flecken sich abheben. Der frühere Straßenknoten-
punkt Kapernaum (é, d. i. Freudenau), wo viele römische Ritter zu Christi Zeiten
ihre Villen hatten, ist verfallen. Samaria ( má) ist etwas trockener und kahler; aber
Fig. 2. Arabische Beduinen.
(Nach'einer Photographie von Prof. Musil in Arabia Petraea.)
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53
aus Speck. Grönland steht unter der Herrschaft der Dänen, die hier eine Reihe von
Niederlassungen und Missionstationen haben. Zum Zwecke der wissenschaftlichen
Erforschung der Eisverhältnisse und als Ausgangspunkt für die Nordpolarforschung
wird Grönland viel von Reisenden aufgesucht.
2. Das Britische Nordamerika.
1. Senkrechte Gliederung. Auf dem Festlande zieht sich von der Bering-
straße her der Kordillerenzug auf der Halbinsel Alaska hin. Er wird von Fjorden
an der Meeresküste zerrissen und ist trotz seiner hohen Breitenlage nicht so un-
wirtlich wie das Binnenland und die Ostküste, weil er von einem warmen Meeres-
strom bespült wird. Die höchsten Berge sind der Eliasberg und der Mac Kinley
(mäk kinle). Der Nw. von Alaska gehört zu den Vereinigten Staaten, das
übrige Gebiet ist bis hinüber zum
Atlantischen Ozean britischer Besitz.
Einige Gegenden werden ihres großen
Goldreichtums wegen besiedelt, obwohl
sie nur schwierig zu erreichen sind, vor-
nehmlich das Gebiet von Klondike
(klóndeik) am Yukonflusse in Britisch-
Kolumbia. Auch aus den Gebirgswäldern
wird viel Ertrag gewonnen. Die Be-
wohner sind teilweise Indianer, teilweise
eingewanderte Europäer.
Von der Hafenstadt Vancouver
(sprich: wänkuwr) geht eine Eisenbahn
zum Atlantischen Ozean.
2. Tiefland. Das Tiefland des
arktischen Gebietes zieht sich in großem
Bogen um die Hudsonbai (hödszn) herum.
Es war bis vor kurzem mit Eis bedeckt.
Die Gletscher schliffen die aus Urgestein
bestehenden Gebirgsmassen ab, so daß
kahle Felskuppen überall emporragen,
und hinterließen bei ihrem Abschmelzen
eine große Zahl von größeren und
kleineren Seen, so daß die Landschaft in vielen Beziehungen Finnland ähnelt.
3. Bewässerung. Die größeren Seen reihen sich zu zwei Ketten auf: der
Große Bären-, Große Sklaven- und Athabaskasee (athabáskasee) werden durch
den Mackenzie (mâckénsi), die Kanadischen Seen, der Obere, Michigan- (mischegön),
Huronen-, Erie- (îri) und Ontariosee (ontáreo) durch den St.lorenzstrom entwässert;
da die letzteren eine sehr verschiedene Meereshöhe haben, bildet ihr Verbindungs-
strom einen fast 50 m hohen Wassersturz, den Niagarafall (niágara). (Fig. 19.)
4. Klima, Pflanzen- und Tierleben. Das Klima ist bedeutend kälter als
unter gleicher Breite in Europa, da die eisigen Nordwinde ungehindert in das
offene Land hineinbrausen können. Im N. breiten sich deshalb weite Eissteppen
aus, die sich nur im Sommer mit Moos und Flechten überziehen. Weiter südlich
findet sich sehr viel Wald und an den Waldgürtel schließen sich südlich die großen
Fig. 19. Niagarafall.
(Nach einer Photographie.)
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General Washington (sprich : uóschingtn) benannte, prächtig aufgebaute Haupt-
stadt Washington. Hier ist der Wohnsitz des Präsidenten in dem „Weißen Hause"
und auf dem Kapitol (ô) versammelt sich die Volksvertretung.
In dem Staate Virginia wird sehr viel Tabak gebaut, in Karolina außer Baum-
wolle (Fig. 21) auch viel Reis. Das flache, sumpfige Florida (ó) ist stellenweise,
mit Wäldern von Gummibäumen bedeckt und wird erst allmählich für den
Anbau zugerichtet.
b) Die Staaten des Mississippibeckens.
1. Bewässerung. Der Mississippi entspringt in der Nähe des Oberen Sees
und durchfließt die ganze Union von N. nach S. Er ist, ebenso wie seine Neben-
flüsse, bis hoch in das Quellgebiet schiffbar und bildet deshalb eine ausgezeichnete
natürliche Verkehrsstraße. Von 0. und W. strömen ihm von den Gebirgen
Fig. 22. Sinterterrassen des Mammutgeisers im Yellowstonepark.
(Nach einer Photographie von W. N. Nortan. Geological Survey of U. St. A.)
wasserreiche Zuflüsse zu, die er alle schließlich in einer einzigen Stromrinne ver-
einigt. Noch länger als der Hauptstrom ist der Missouri. Da das weite Becken der
Riesenströme nach N. offen ist, so sind die Winter kalt. Anderseits liegt das Gebiet
weit von den Ost- und Westküsten entfernt, so daß es ein binnenländisches Klima
hat. Im Sommer bringen heiße Winde aus dem Busen von Mexiko eine drückende
Hitze bis weit in die nördlichen Landstriche hinein.
2rwirtschaftliche_verhäitnisse. Das Gebiet zwischen den Alleghanies und
dem Mississippi und das mittlere Gebiet des Flusses ist genügend bewässert und
sehr fruchtbar. Hier baut^man Mais und Weizen in^so großen Mengen, daß der
Ertrag auch noch für einen großen Teil der Alten Welt ausreicht. Da der Mais
sich nicht als Brotkorn verwenden läßt, so benutzt man ihn als Mastfutter und
deshalb findet sich hier eine riesige Schweinezucht. In großen Schläch-
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Extrahierte Personennamen: Karolina Nortan
Extrahierte Ortsnamen: Washington Washington Florida Yellowstonepark Mexiko
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Zone liegt, wird auch ihr höchster Berg, der nach einem maurischen Heerführer
genannte Mulahacen (sprich: mulahaszên) nur selten von Schnee bedeckt.
Die übrigen Gebirge heißen größtenteils nach den Flüssen und Provinzen;
nur die Sierra Morena (d. i. Schwarzes Gebirge, sprich : ê) hat ihren Namen von den
dunkeln Wäldern und immergrünen Sträuchern erhalten. Nördlich von ihr verläuft
durch die Mitte der Halbinsel das die beiden Hochländer von Altkastilien und Neu-
kastilien trennende Scheidegebirge. Beinahe senkrecht dazu verläuft das Iberische
Gebirge, welches nach dem auf seiner Nordseite fließenden Ebro benannt ist.
Vor den Pyrenäen breitet sich eine Ebene aus, die durch das Katalonische
Küstengebirge vom Meere abgeschlossen wird; sie ist wegen ihrer Lage zu dem
Gebirgswall der Pyrenäen zu allen Zeiten ein Kriegsschauplatz gewesen. Außer
ihr finden sich noch Ebenen von unbedeutender Ausdehnung an der Küste des;
Mittelländischen Meeres, während sich vom Atlantischen Ozeane größere Ebenen
nur an den Flüssen emporziehen.
5. Flüsse. Die Flüsse sind nur zum geringsten Teil für die Schiffahrt
brauchbar, da die meisten von ihnen kurz vor ihrer Mündung ein Küstengebirge
durchbrechen müssen und an-< sich nicht wasserreich sind. Der Ebro ist trotz seiner
Größe nicht schiffbar, außer kurz vor seiner Deltamündung und auf einem Stücke
seines Mittellaufes. Der Minho (sprich : minjo) ist ebenfalls nur auf einer kurzen
Strecke schiffbar; der weit größere Duero (ê) ist an der Mündung für Seeschiffe
und ein Stück weiter aufwärts für Flußschiffahrt geeignet. Dasselbe gilt etwa
auch für den Tajo (sprich: tacho), der aber auf einer Strecke von fast 100 km von
Seeschiffen befahren werden kann. Der Guadiana (d. i. Entenfluß, weil er
streckenweise vollkommen untertaucht, sprich: gwadiâna) hat für die Schif-
fahrt so gut wie gar keine Bedeutung, während der Guadalquivir (sprich:
gwadalkiwîr) auf der Hälfte seines Laufes schiffbar ist und bis zu seinem
letzten Knie sogar von Seeschiffen befahren werden kann.
Seen besitzt die Halbinsel gar nicht. Einige aus alter Zeit stammende Kanäle
sind zwar vorhanden, haben aber für unsere Zeit wegen ihrer geringen Wasser-
führung keine Bedeutung.
6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in dem mittleren Gebiete sehr
trocken, da die Randgebirge den von der See kommenden Luftströmungen alle
Feuchtigkeit wegnehmen. Die innersten Gegenden haben binnenländische
Gegensätze zwischen Sommer und Winter, wogegen das Küstengebiet, besonders
im S., sich eines gleichmäßig milden Klimas erfreut. Die Hauptregenzeit liegt,,
wie in allen Mittelmeergebieten, im Winter; nur das Bergland von Galicien hat
Sommerregen.
Daher ist der größte Teil des inneren Steppengebietes teilweise nur mit
hartem Espartogras bewachsen. Aber einige Teile des Küstengebirges sind gut
angebaut und gleichmäßig künstlich bewässert. Das gilt zum Beispiel für die
Huerta (d. i. Garten, sprich: huérta) bei Valencia (sprich: walénszia) und die Vega
(d.i. Feld) bei Granada (nâ), wo das Land in ununterbrochener Folge Früchte trägt.
Darum sagt das Sprichwort: „Valencia ist Gottes Land; Reis wächst, wo gestern
Weizen stand", weil die Weizenstoppel sofort unter Wasser gesetzt und in den
Schlamm der Reissamen hineingestreut wird. Die Pyrenäen haben denselben Wald-
wuchs wie unsere deutschen Gebirge. Auf den anderen Gebirgen überwiegen immer-
grüne Bäume und die ebenfalls immergrünen Zistusgewächse. In großen Mengen ist
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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sehen Caesar) autokratisek aus, doch hat er unlängst seinem Lande eine
konstitutionelle Verfassung gegeben.
Siedlungen. 1. In Südrußland bildet die Küste des Pontus (d. i. des Schwarzen
Meeres) eine Reihe'von Limanen, d. i. haffartigen Meeresbuchten, unter denen das
flache Asowsche Meer das größte ist. Es schneidet die Krim oder Taurische Halbinsel
fast ganz vom Festlande ab. (Fig. 14.) Auf der milden Südseite des Jailagebirges
ist die der Riviera ähnliche Umgegend von Livadia der Lieblingssitz der russischen
Großen; nördlich des Gebirges Hegt der stark befestigte Kriegshafen Sewastopol (óp).
Den Haupthafen am Schwarzen Meere, zugleich den bedeutendsten des Staates,
hat Odessa (é); es verfrachtet den Überschuß an Getreide, besonders an^Weizen,
den das Gebiet der „Schwarzen Erde" und der Steppen liefert. Bessarabien, die
Grenzprovinz gegen Rumänien, erzeugt Wein und Obst, das in Kischinew
Fig. 14. Krim.
(Nach „Bilder aus Rußland". Verlag von F. E. Wachsmuth in Leipzig.)
(sprich: kischinjóff) verhandelt wird. Nördlich schließen sich die Landschaften
Podolien (61) und Wolynien (y) bis zu den Rokitnosümpfen an, die man jetzt zu
entwässern beginnt.
2. Zwischen Dnjepr und Don breitet sich die Steppe aus. Hier hausen die
Kosaken mit ihren Kamelherden. Als Meßplatz für Pferde- und Wollhandel hat
sich Charkow (sprich: kárkoff) entwickelt, zugleich eine nicht unbedeutende
U ni versitätstadt.
Zum Gebiete von Kleinrußland gehört auch die Ukraine(á) (d.i. an der
Grenze). Die älteste Stadt des Gebietes ist Kiew (sprich: kijeff), wo schon um
das Jahr 1000 ein christlicher Staat begründet wurde. (Fig. 15.) Es liegt da, wo
eine Straße südlich der Sümpfe den Dnjepr überschreitet, und hat ein altes
Höhlenkloster, ein Nationalheiligtum der Russen. Es ist der Mittelpunkt der
Zuckerindustrie, treibt Handel und Großgewerbe und besitzt eine Universität.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
von Hunderten ver-
goldeter Turmkup-
peln überragte Mos-
kau. Es ist eine
echt russische Stadt,
deren Häuser großen-
teils aus Holz gebaut
sind, aber die Krö-
nungstadt der Zaren,
deren Palast, der
Kreml, eine Festung
innerhalb der Stadt
bildet, zugleich Sitz
einer Universität und
die erste Fabrik- und
Handelsstadt des
Reiches, besonders
fiirwoll- und Baum-
wollweberei. Südlich
davon liegt ein großer
Industriebezirk, des-
sen Mittelpunkt Tula
durch seine Waffen-
fabriken und seine
Silberwaren Bedeu-
tung hat.
Der N. des Groß-
russischen Gebietes
gehört zum Arkti-
schen Tieflande.
Große Sumpf- und
Seegebiete breiten
sich bis an den Bos-
nischen Meerbusen
aus und werden nur
von wenigen Straßen
durchzogen. Der
Handel beschränkt
sich auf die Erzeug-
nisse der Jagd und
des Fischfanges. Der
Hafenplatz Arch-
angelsk (á, d. i. Stadt
des Erzengels) am
Weißen Meere, im
Delta der Dwina, hat
deshalb wenig Be-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]